I
Mein schwules Comming Out hatte ich erst, als ich schon mitte zwanzig war. In der Zeit davor hielt ich mich für heterosexuell. Ohne zu begreifen, dass ich in Wahrheit Gefühle von mir und meinem bewussten Erleben abgespalten hatte, die gewöhnlich für andere Menschen leicht zugänglich waren. Die Sexualität war nur ein einziger Aspekt dieser Abtrennungen.
Körperlich machten sich in unterschiedlichen Situationen immer wieder Schwitzen, Zittern und Herzrasen  bemerkbar, ohne dass ich damit eine Emotion in Verbindung brachte. Dass alleine der Umstand in einer Situation zu leben, mit der man unzufrieden ist, Dauerstress bedeuten kann, war mir ebenfalls nicht bewusst.
Es war sogar über viele Jahre schwierig für mich, alltägliche Gefühle in Worte zu kleiden. Zugleich wurden immer wieder Rechtfertigungen von mir (über mein Verhalten, Bedürfnisse, Wünsche) gefordert, die ich nicht liefern konnte.

II
Der Täter, den ich nach dem Coming Out über eine Kontaktanzeige kennengelernt hatte, wusste als einziger davon, dass ich als Kleinkind sexualisierte Gewalt überlebt hatte. Ich war wieder dazu in der Lage, mich daran zu erinnern, und erzählte eines Tages ausgerechnet ihm davon. Er nutzte meine Scham- und Schuldgefühle, alte Verhaltensmuster, meine verzerrte Wahrnehmung der Welt die ich als komplex traumatisierter junger Mann mitte 20 in den 90ern aufwies zu seinem Vorteil.
Ihm war auch bekannt, dass ich 6 Jahre lang nicht gewohnt hatte, sondern in einer „Einrichtung“ untergebracht gewesen bin, dass ich in einer dysfunktionalen Familie aufgewachsen war. Ein „normales“ Leben und Miteinander kannte ich kaum. In meinem Wissen über Alltagserfahrungen und Erfordernissen klafften gewaltige Lücken.

Link: http://www.forsea.de/projekte/2004_marsch/marsch_g_keitel.shtml

Über vieles, was in meinem Leben passiert war, traute ich mich nur in meinem engsten Umfeld auszutauschen. Und auch da blieb es bei Ausnahmen, denn ich wurde zu schnell danach be- und verurteilt. Was nicht sein sollte, durfte nicht sein – was ich erzählte, interpretierten andere scheinbar als übertrieben und unrealistisch.

Im November 1999 fuhr er mit mir im Auto gegen einen Baum. Um uns beide zu töten, wie ich zum Zeitpunkt seines Verbrechens fest überzeugt war.
Unterwegs wiederholte er mit monotoner Stimmer immer wieder „Ich will alles noch einmal sehen!“ während ich protestierte, weil ich im Schieberollstuhl Rückenschmerzen bekam. Er sagte immer wieder nur: „Ich will alles noch einmal sehen!“

Stunden zuvor waren wir in Rüsselsheim bei Bekannten. Dort saßen wir bis spät in der Nacht.
Das eine oder andere Bier wurde geleert, Schnaps machte die Runde, Musik lief, etwas von „The Clash“. Für Wärme sorgte ein Ofen, in dem Holz brannte. Es wurden Zigaretten geraucht und geredet.
Fast alle meine Freunde waren aus meinem Leben geekelt, somit waren die Rüsselsheimer der traurige Rest, zu dem ich in dieser Zeit persönlichen Kontakt hatte. Isolation zog sich durch mein ganzes Leben, schon immer.

Der Schuldige, Bernhard Wierum (damals noch in den 40ern), der, bevor er sich bei mir einnistete in Bad Salzuflen bei seiner Mutter gelebt hatte, verhielt sich an dem Abend des „Autounfalls“ ungewöhnlich.
Er war still, wo ich sonst kaum einen Satz von mir geben konnte ohne unterbrochen zu werden. Der erwerbslose frühere Sozialarbeiter „Bernd“ (wie er gerufen wird) trank auch nicht – wie sonst für ihn üblich – übermäßig viel Alkohol, sondern war nüchtern.
Er wusste da bereits, dass er nicht mehr lange in meiner Wohnung bleiben würde, weil ich mir Hilfe geholt hatte. In der Not hatte ich den Rechtsanwalt aus Mainz, Rainer Aßmann, als rechtlichen Betreuer beauftragt. Alleine konnte ich mit Wierum nicht fertig werden und aus der Wohnung bekommen, also setzte ich meine Hoffnungen auf den Anwalt.

Meine Behinderung, Muskelschwund, ist fortschreitend. Ich nutze heute ausschließlich den elektrischen Rollstuhl, weil in meinen Armen keine Kraft zum Bewegen eines manuellen Rollstuhls ist. Meinen Tee trinke ich durch einen Strohalm.
Das Zunehmen der Muskelschwäche läßt sich verlangsamen, indem ich ein wenig auf die Ernährung achte und regelmäßig Physiotherapie betreibe. Was einmal kaputt ist, läßt sich jedoch nicht wieder herstellen. Die Muskelkraft ist dann unwiederbringlich verloren.

Laufen konnte ich noch bis ich Anfang 20 war, auch wenn meine Arme bereits als ich Teenager war sehr schwach wurden. Theoretisch könnte ich aber, mit etwas Rücksicht auf meine spezielle Form der Muskelsystrophie, ein hohes Alter erreichen, was meine Mutter im Gespräch mit anderen Menschen bestritt. Sie betonte immer wieder, ich würde jung sterben.
Wenn ich mich mit anderen über meine Mutter unterhielt, wurde ihr oft recht gegeben. Ich wurde für krank – sogar für totkrank – gehalten. Für jemanden, der sein Schicksal leugnen will. Dabei macht mir der Tod keine Angst. Wenn es für mich soweit ist, wie für jeden anderen Menschen irgendwann, werde ich ihm entgegensehen.
Diese Reaktionen auf meine Gesprächsversuche bauten eine weitere Hürde für mich auf. Zumal sich in der Vergangenheit mehrmals Gerüchte ausgebreitet hatten und ich deshalb von Gleichaltrigen als Kind gemieden wurde. Ich wusste damals nicht einmal, warum. Als Kind wurde nicht mit mir darüber geredet, daß ich eigentlich sehr jung sterben sollte.
Warum es zu dieser Illusion kam, bringe ich mal so auf den Punkt: Meine Mutter wollte schlicht und einfach nicht, daß ich lebe. Etwas, was sie sich selbst gegenüber wiederum nicht eingestehen wollte und bis zu ihrem eigenen Ableben trotz anderslautender Bescheinigungen von Fachärzten vertrat. Ob es damit zusammenhängt, daß sie etwas von dem wusste, was ich als Kleinkind erlebte, werde ich wahrscheinlich nie erfahren.

Ich verabschiedete mich 1999, mit Ende 20, draußen in der Kälte von den Rüsselsheimer Bekannten.
Bernhard Wierum drängelte um mich mit dem faltbaren Rollstuhl in mein Auto, einen umgebauten Ford Escort, zu schieben. Das Hetzen war seine Gewohnheit mir gegenüber.
Das Dach vom hinteren Teil des Wagens war in der Höhe nachgerüstet und innen mit herausziehbaren Gurten versehen, mit denen der Rollstuhl für die Fahrt fixiert wurde. Außerdem ließ das Auto sich per Knopfdruck absenken, damit es mir Rollstuhl befahrbar wurde.
Wir verließen Hessen, gelangten bald nach Rheinland-Pfalz und kamen vor meiner Wohnung an… Darüber war ich erleichtert, denn ohne den Recarositz meines elektrischen Rollstuhls bekam ich auf Dauer unangenehme Rückenschmerzen. Der Schieberollstuhl war damals schon ein Notbehelf. Heute kann ich ihn aufgrund der körperlichen Verschlechterungen gar nicht mehr nutzen.
Ohne Ankündigung startete Bernhard Wierum erneut das Auto und fuhr unter meinen Protesten los. „Ich will alles noch einmal sehen!“ war das letzte, was er zu mir sagte.

Als wir uns auf der Autobahn befanden, ließ er andere Verkehrsteilnehmer hinten auffahren und fuhr selbst mutwillig gegen Autos, von denen es um die Uhrzeit zum Glück nur wenige auf der Straße gab.
Ich wurde hinterm Fahrersitz im Rollstuhl sitzend, mit dem Bauchgurt angeschnallt, herumgeschleudert. Das war auch seine Absicht.
Während der Fahrt fuhr er gezielt Schlingerbewegungen, bei denen ich mit dem Oberkörper links und rechts gegen die Innenseiten des Wagens knallte oder nach vorne geschleudert wurde. Dabei erlitt ich Verletzungen.
Wie „Bernd“ gegen den Baum steuerte sah ich nicht, weil mir da meine Jacke über den Kopf hing.

Ich schrie in Panik „NEIN!!“, weil ich den Eindruck hatte, er wollte das Gefährt erneut starten. Doch er stieg aus und lief auf die Straße, vor ein anderes Auto.
Ich hörte Bremsen quietschen und Flüche von einem aufgebrachten Fahrer.
Natürlich konnte ich selbst das Fahrzeug nicht verlassen.
Erst kam die Polizei, später öffnete die Feuerwehr gewaltsam das Auto, weil sich die Karosserie verzogen hatte. Wie sie dabei vorgingen, konnte ich nicht sehen, weil ich mit dem Rücken zu ihnen saß. Wenn ich mich richtig erinnere, qualmte die Front des Wagens. Wahrscheinlich stand ich unter Schock.
Mein Auto hatte einen Totalschaden.

Bernhard Wierum und ich kamen in unterschiedliche Krankenhäuser.

III
Wie der Mainzer Rechtsanwalt Rainer Aßmann in einem Schreiben bestätigte, hatte mich Herr Wierum systematisch von der Außenwelt abgeschirmt. Dazu nutzte er auch meine Hörbehinderung, indem er das Telefon leise stellte oder die Haustürklingel ganz ausschaltete.
Meine Versuche, mich mit Leuten zu unterhalten, konnte er leicht unterbrechen weil ich oft leise spreche und meine Aussprache „verwaschen“ ist. Und wir lernen ja: wer nicht richtig sprechen kann, ist nicht richtig im Kopf. Wenn ich protestierte, ignorierte er mich einfach, auch vor Zeugen. Da ich kaum Erfahrungen im normalem Umgang mit anderen Menschen hatte, wurde mir das erst recht zum Verhängnis. Meine Naivität wurde immer wieder gegen mich interpretiert.

Wierum nutzte über 3 Jahre die schweren Depressionen, Unsicherheiten und Schlafstörungen aus, unter denen ich phasenweise schon immer litt. Ich verdrängte alles mögliche. Doch die Symptome von unterschiedlichsten Missbräuchen traten trotzdem bei mir auf.
Je mehr er mich stresste, demütigte und auf mir herumgehackte, desto handlungsunfähiger wurde ich. Völlig erschöpft an Körper und Seele, schlecht ernährt und ohne Physiotherapie, dafür aber ununterbrochen unter Druck, konnte ich bald gar nicht mehr handeln und entscheiden. Dieser andauernde Stress war sogar für mich zu viel.
Bernhard Wierum nervte und quengelte wegen jeder Packung Vollkornnudeln oder frischem Gemüse das ich aus dem Regal holen lassen wollte, er war nicht zu stoppen. Er selbst ging regelmäßig in die Mensa der Universität Mainz. Letztlich war die Küche zuhause dermaßen verdreckt, daß ich mich nur an Aufbackpizzen aus dem Ofen traute. Für mich gab es nur die billigsten Pizzen (!), meine Unversehrtheit war für den Herrn Wierum nichts wert.

Entgegen kam ihm das Vorgehen des damaligen Sozialamtes.
Als ich eine Erbschaft erhalten sollte, stoppte das Amt spontan alle Zahlungen für mich und meine Assistenz („Helfer“), so dass ich auf Wierum angewiesen war, um zur Arbeit gefahren zu werden. Wie bereits angedeutet saß ich hinten im Auto und nicht selbst am Steuer. Und selbst wenn ich hinterm Lenkrad gesessen hätte, hätte ich Assistenz gebraucht um aus dem Bett gehoben zu werden.
Die Erbschaft konnte ich zunächst gar nicht einlösen, weil ich dazu die notarielle Beglaubigung durch den Notar meines Halbbruders benötigte. Er meinte mir einen Gefallen damit zu tun, wenn er das Auszahlen verzögerte. Aber er wusste nicht, daß beeinträchtigten Menschen ihr Vermögen praktisch weggenommen wurde und wird.
Link: http://www.forsea.de/projekte/Teilhabesicherunggesetz/THSG_start.shtml
Meine Assistenten verschwanden nach und nach, sie wurden hinausintrigiert. Zur Art meiner Versorgung mit Assistenten werde ich gleich noch mehr schreiben, im Zusammenhang mit den Kapitalverbrechen von Herrn Bernhard Wierum.

Als ich einmal versuchte, mein Leben zu beenden, rief Bernhard keinen Notarzt. Er war sich darüber im Klaren, dass sonst sein Vorgehen mir gegenüber auffliegen würde und er nach Bad Salzufflen zur Mutter zurück musste.
Was mir im ersten Jahr mit ihm leider nicht klar wurde, war dass er mich scheinbar auch leidend und angeekelt sehen wollte. Er hatte seinen Spaß daran. Wenn ich mir andere Fälle durchlese die als sexualisierte Gewalt bezeichnet werden, war Wierum nah an der Grenze zu dieser Form des Mißbrauchs. Um keine Leser und mich selbst unnötig zu triggern gehe ich nicht ins Detail. Aber die ganze Wohnung stank aufgrund einer sexuellen Vorliebe, die er mir nie selbst gestanden hatte. Von ihm kamen nur Andeutungen, die ich sehr unappetitlich fand.
Wenn die Angelegenheit mit der Erbschaft nicht in mein Leben getreten wäre, hätte ich ihn wieder zurück nach Bad Salzufflen schicken können. Das Fass war gerade am überlaufen, ich wollte längst nichts mehr von ihm wissen. Die „Beziehung“ war keine und hatte noch nicht einmal das erste Jahr überlebt. Doch durch die Erbschaftsangelegenheiten und der Reaktion des Sozialamtes gewann er wieder Oberwasser über mich. Unter anderem deshalb weil ich zur Arbeit ins Büro musste.
Ganz zu schweigen davon, daß seine Hemmungen weiter sanken, je mehr Menschen er aus meinem Leben bekam.

IV
Ich erhielt 10 Jahre später Unterlagen von meiner früheren Rechtsanwältin Nicole Banten, denn sie gab den Fall Wierum ab. Die Vollstreckungsangelegenheit konnte nicht vollzogen werden, weil der seit Anfang 2000 gesuchte Arbeitslose sich nicht an der gemeldeten Adresse aufhielt. Außerdem geht aus ihrem Schreiben an mich hervor, dass er vermeidet Arbeitseinkommen zu erzielen. Er beabsichtigt immer Hartz 4 zu beziehen.
Einer Kopie (Datum: 10.11.99) meines ehemaligen rechtlichen Betreuers, Rainer Aßmann, läßt sich entnehmen, dass meine beiden Konten sogar im Haben waren. Dies war auf Herrn Wierum zurückzuführen, der sie mit gefälschten Unterschriften komplett leergeräumt hatte. Mir fehlte danach das Geld für Essen, Miete, Heizung, Telefon etc.
Zwei Konten hatte ich damals, weil ich als einer der ersten in Mainz das „Arbeitgebermodell“ praktizierte. Das bedeutete, ich suchte und beschäftigte meine Assistenz selbst. Als behinderter Arbeitgeber, der sich seine Assistenz („Pfleger“) selbst organisierte, hatte ich zu dieser Zeit hohe Summen auf dem Konto der Sparkasse.

Ich kann selbst schreiben und telefonieren, was Herr Wierum in einer ohne mein Wissen geführten Korrespondenz mit dem Wohnungsamt abstritt. Als er belastende Unterlagen verschwinden ließ, muss er dieses Dokument übersehen haben, sonst hätte ich es nicht finden können. Anderes Beweismaterial wurde von ihm offensichtlich vermichtet.
Außerdem hatte er mich ja bei verschiedenen Behörden angeschwärzt, Freundschaften und Kontakte gezielt zerstört und Lügen verbreitet. Er hat mich über Jahre hinweg körperlich zerstört und psychisch traumatisiert. Ermöglicht wurde dies durch Umstände, die ich nicht selbst verschuldet habe. Er wurde zwar wegen einem kleinen Teil seiner Verbrechen verurteil, aber Konsequenzen musste er dafür nicht tragen.

Es war nie meine Absicht, ihn zu beschäftigen, wie er es mit viel Druck und Erpressung letztlich aber erreicht hatte. Bernhard Wierum nutzte eine Notlage aus und inszenierte weitere Notlagen. Mein Leben war gefährdet, meine Unversehrtheit läßt sich nicht wieder herstellen.
Ein weiteres Beispiel seiner hemmungslosen Dreistigkeit findet sich in den Kopien des Schreibens seiner ehemaligen Rechtsanwältin und Betreuerin Anne-Marie Trakies, aus denen hervorgeht, daß er für seine „Arbeit“ doppelt kassieren wollte, über 25.000 DM, die ich ihm zahlen sollte. Wenigstens das gelang ihm nicht.
Ich lebe von der Grundsicherung, die an die Hartz 4-Sätze angelehnt ist, weil ich mich berenten lassen musste. Durch die Verschleppung des RA Rainer Aßmann wurde ich weder entschädigt noch wurden die Anzeigefristen für die meisten Verbrechen des Herrn Wierum eingehalten.
Herr Aßman wird von der Betreuungsbehörde Mainz nicht mehr vermittelt, weil er für sein Geklüngel mit dem Pflegedienst Christa Bernhard bekannt wurde, über den er übrigens auch auf mich andere Betreuungsfälle ansetzte.

V
Folgendes schrieb ich am 14. Januar 2010, etwas mehr als 10 Jahre nach dem „Unfall“, in meinemm Anschreiben an den WEISSEN RING:

„Regressansprüche gegen Betreuer und Anwalt Rainer Aßmann

Sehr geehrter Herr Wolsfeld,
aus den Kopien, die diesem Schreiben beiliegen, geht teilweise hervor, in welcher Weise Herr Aßmann, den ich in einer Notlage als rechtlichen Betreuer beauftragen musste, meine Rechte mißachtet und meine Lage ausgenutzt hatte. Zum einen hat er sich vor den Täter Bernhard Wierum gestellt, gegen den er mich eigentlich vertreten sollte, zum anderen hat er andere Betreuungsfälle als Assistenz („Pflege“) bei mir eingesetzt. Diese waren zum Teil sehr schwierig. Zu der Zeit, als ich Herrn Wierum überlebt hatte, war ich traumatisiert und hatte keine psychologische Unterstützung bekommen.

Diese Kopien habe ich mit einer kurzen Schilderung meiner damaligen Lage am 12. Januar an das Arbeitsamt Salzuflen geschickt, bei dem Herr Wierum, wegen dem ich Herr Aßmann beauftragen musste, vermutlich gemeldet ist. Bernhard Wierum wurde wegen den meisten seiner Verbrechen nicht belangt, weil sich Herr Aßmann ohne mein Wissen geweigert hatte, für mich tätig zu werden. Ebenso hat er ohne mein Wissen die Assistenzstunden aus heiterem Himmel um die Hälfte gekürzt, weil ich mit seinen Fällen nicht klar kam. Diese hatte er auf mich angesetzt.
Ich würde gerne mit Ihnen einen Termin zur Beratung ausmachen, um zu sehen, was sich noch in dem Fall meines ehemaligen Betreuers Aßmann bzw. Wierum machen läßt. Es wäre wünschenswert, wenn Herr Aßmann seine Position in Zukunft bei anderen Menschen nicht mehr ausnutzen kann.

Mit freundlichen Grüßen

(Manfred Keitel)

– Anlagen“

Dies ist die Antwort vom weissen Ring, die mich mit der Post erreichte:

„Sehr geehrter Herr Keitel,

über den Leiter unserer Außenstelle Mainz erreichte uns Ihr Hilfeersuchen vom 14.1.2010. Wir bedauern, dass Sie sich erheblichen Problemen ausgesetzt sehen, müssen Ihnen jedoch mitteilen, dass auch dem WEISSEN RING Grenzen gesetzt sind und wir keine Hilfsmöglichkeiten sehen.

Wir bitten um Verständniss und verbleiben

Mit freundlichen Grüßen

Edith Dykta“

VI
Während ich über meine Erfahrungen schreibe, bekomme ich Schweissausbrüche, Schlafstörungen, Herzrasen und Kopfschmerzen. Dabei ist es für mich wichtig, aus dem Bett zu kommen, schon deshalb, weil Bettlägerigkeit das Nachlassen der Muskelkraft zur Folge haben kann.
Dabei bin ich „nebenbei“ immer wieder mit anderen Diskriminierungen konfrontiert, solche wie sie auch hier formuliert sind:

Link: http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,10727/ticket,g_a_s_t

Link: http://kobinet-nachrichten.org/

Mein Fazit: Wer einmal in Schwierigkeiten ist, gerät in Gefahr, in immer neue Probleme hereingezogen zu werden. Weil ich aufgrund der Verwahrlosung mit einem schnellen Abbau meiner Körperkräfte leben muss, sitze ich im Rollstuhl.
Anderen Überlebenden empfehle ich, Geduld mit sich selbst zu haben und sich möglichst gut zu behandeln. Ihr hab besseres verdient!