WELT ONLINE 19. Mai 2010

Berlin – Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) dringt weiter auf die Anzeige jeden Verdachts auf sexuellen Missbrauch bei der Staatsanwaltschaft. „Keine Institution hat das Recht, sich an die Stelle der Judikative zu setzen“, sagte sie am Dienstag in Berlin. Zugleich mahnte sie Institutionen, bei denen auch lange zurückliegende Missbrauchsfälle jetzt bekannt werden, auch konkret finanziell „etwas zu leisten“.
Ende April startete der Runde Tisch der Bundesregierung gegen Kindesmissbrauch. An diesem Donnerstag tritt erstmals dessen für Rechtsfragen zuständige Arbeitsgruppe zusammen, die beim Justizministerium angesiedelt ist. Leutheusser-Schnarrenberger bekräftigte, auch Entschädigungen seien Thema des Runden Tisches. Dabei gehe es um jene Opfer, die sich nach vielen Jahren offenbaren. „Am Ende muss auch die Frage einer gewissen finanziellen Anerkennung stehen“, so die Ministerin. Diese müsse zuallererst von den beteiligten Institutionen kommen, dann aber auch vom Staat. KNA

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