Wir schreiben Oktober 2009.

Mit 38 Jahren ist es nun soweit mein Schweigen zu brechen. Raus zu lassen, was ich Zeit meines Lebens mit mir trage, bewahrte wie ein „Geheimnis“ , mich nun erdrückt, zerfrisst…Ich bin eine „Überlebende „ . Und ich bin Mutter „überlebender“ Kinder.

Meine Erinnerungen frühester Kindheit beginnt in Bruchstücken…rote Rosenbettwäsche meiner geliebten Oma, ich im Sonntagskleidchen beim Spaziergang am Auen See… mit Lockenkopf, bestaunend von allen und behütet von Oma. Mit ihrem Tod begann ein Teil des Lebens, der mir bis heut noch teils unbewusst und Puzzel detailliert vorkommt…

Eines Tages stand eine Frau vor mir, die ich Tante nannte und lernen sollte „Mutter“ zu sagen… Sie stand vor mir, streckte ihre Hände aus und lächelte mich an. Sie war mir fremd!

Ich wuchs in einem Vorschulheim in Le. auf . Oma holte mich regelmäßig am Wochenende ab. Ich vergötterte sie sehr. Eines Tages saß ich auf ihrem Schoß, der Stuhl brach zusammen und sie verletzte sich am Kopf so, dass sie ins KH musste…Ich durfte sie selten dort besuchen. Irgendwann wurde mir beigebracht, das Oma nun in den Himmel ging…sie war meine Bezugsperson, meine Oma-mit ihr ging der Beste Mensch in meinem Leben…

Ich war etwa 7 Jahre, als mich meine Mutter zu sich nahm aus dem Vorschulheim. Sie war Schwanger mit meinem Bruder D. und alles drehte sich um dieses Kind. Ich erinnere mich oft allein gewesen zu sein, nachts und Tagsüber. Ich hatte kaum Freunde. Aber einen mir vertrauten Freund, Jens B., mein Alter. Er wohnte in meiner Straße und wenn ich mal raus durfte, spielten wir zusammen.

Meinen Schulanfang empfand ich als Marionette meiner Mutter. Sie steckte mich in einem grünen Schlaganzug, rotem Schulranzen und ich hasste die von ihr zu straff gebundenen Zöpfe mit Russen –schleifchen .
Ich ging unregelmäßig zur Schule, war oft auf mich selbst gestellt. Ich fing an, Dinge die ich hasste zu verheimlichen, verstecken -wie mein Schulbrot hinterm Kühlschrank, oder meine Brille unter ihren Matratzen.
Ich erinnere mich, dass sie mich los schickte um einzukaufen, ich damit überfordert war und anstatt dessen Eis kaufte. Um ihren Schlägen zu entkommen lief ich los, sie war Hochschwanger und folgte mir, bis sie stürzte. Ich blieb stehen, wartete bis sie aufstand und mir weiter folgte…

Sie bestrafte mich oft mit Liebesentzug.

Es war draußen heiß, Hochsommer…ich war eingesperrt in meinem Zimmer, stand oft am Fenster und beobachtete die Menschen. Sah meine Mutter im Sommerkleid mit Eis.
Irgendwann ging sie wieder, ließ mich zurück. Sie kam nicht, ich wartete. Der Wohnungsschlüssel war in der Wohnung. An einem mir unbekannten Tag stand ein Mann vor der Tür, ich unterhielt mich durch den Briefkastenschlitz mit ihm. Er meinte, er sei ein Freund meiner Mutter und hatte den Auftrag nach mir zu schauen. Er bat mich den Schlüssel durch den Schlitz zu geben, damit er mir das Essen und Süßigkeiten übergeben kann- ich vertraute seinen Worten…Er war groß, dick und trug eine „Aschenbecher“ Brille…Klaus J. sein Name. Er ähnelt dem dicken Mann von der Olsenbande… Ich trug eine rote Kinderstrumpfhose, T Shirt…
Er brachte mir Bonbons in Silberpapier und Bildern von Früchten drauf mit, Kaubonbons, die ich so liebte. Wir alberten rum, er war nett. Irgendwann begann er mich zu streicheln, berührte mich überall. Er küsste mich überall, auch im Schritt-ich empfand es als ekelhaft, seine Hände waren gelb von Zigaretten, seine Haare fettig, er stank. Er sagte mir noch das dies nun unser Geheimnis sei, er mir sonst nichts mehr zu essen und Süßes bringt, und wenn ich das meiner Mutter erzähle , sie ins Gefängnis müsse und ich wieder ins Heim.

Ich schwieg!

Er kam nicht wieder, ich war einsam.
Tage vergingen, bis jemand von der Schule und dem Jugendamt vorbeikamen, mich aus der Wohnung zur Schule holten, mit den Worten „wenn deine Mutter dich nach dem Hort nicht holt, kommst du ins Kinderheim“.

Etwa 14 Tage vergingen, als sie mich im Heim besuchte.
Ich lernte schnell mich zu isolieren, suchte trotzdem Kontakte zu anderen. Schule fiel mir schwer, da ich viel verpasste. Ich weiß noch, das sich in mir ein sexueller Trieb aufbaute…Frau Jahn, Erzieherin im Heim, erwischte mich mal, meinte nur, ich solle mich kalt abduschen gehen…

Ende der 3.Klasse wurde ich zurück zu meiner Mutter entlassen, wir zogen um und ich kam wieder in eine andere Schule. Dort Kontakt zu finden, fiel mir noch schwerer .Zu Hause bekam ich viel Hausarbeit und die Fürsorge für meine Brüder. Eigene Hausaufgaben und Interessen kamen stets zu kurz!
Meine Mutter war verheiratet mit Peter S. , geb. S.. Er war 11 Jahre jünger, lebte damals mit in unserem Mietshaus zuvor. Ich weiß noch, das ich Angst vor seiner Mutter hatte, die oft auf mich wie eine Hexe wirkte, sehr launisch uns gegenüber war, aber ihr „Peterle“ war ein Muttersöhnchen.
Er kümmerte sich liebevoll um uns Kinder, wir erfuhren das 1.mal ein Familienleben, machten Radausflüge-sein Schokoquark war einmalig.
Mutter ging oft weg, Abends .Wir erlebten wie sie sich rausputzte, schminkte, toll angezogen hat…Damals wussten wir nur, dass sie arbeiten ging .Ich fand sie sehr hübsch. Peter passte auf uns auf, war der Hausmann. Irgendwann, als sie wiedermal unterwegs war, ich vom baden aus der Wanne kam, wollte er das ich gleich im Schlafzimmer schlafen gehe. Wie es begann-er berührte mich, lag nackt bei mir, berührte auch sich …ornanierend verlangte er dann von mir, ihm zu helfen. Es kam zum Petting(mit Abgang!). Auch er erwartete Schweigen, hinterließ mir einen Knutschfleck , den meine Mutter doch entdeckte..
Ich saß auf ihren Schoß, hielt ihre Hand und vertraute ihr diesen Übergriff an. Sie war anfangs schockiert, aber nach Gespräche unter sich und einer Freundin von Mutter legte sie mir ans Herz, dies niemanden zu erzählen.

Ich schwieg, ertrug weiter ihre Distanz mir gegenüber.

Ich kam erneut ins Kinderheim M., nachdem sie mich nach einem Streit mit runtergelassener Hose mit einem Feuerharken auf offener Straße mitten am Tag verschlug-für mich die Belohnung , weg aus der Hölle zu sein.
Ich erinnere mich an ihre tiefste Abneigung, wenn sie Bruder D. in unserem Heim besuchte. Ich litt sehr darunter. Überhaupt war ich doch stets das ungewollte Kind, die „Gips Kuh“, bei der ihr stets das „Messer“ in der Tasche aufging, wenn sie mich sah…

Ich bettelte um Mutterliebe, hielt heimlich zu meinem Bruder A. Kontakt, der für mich seit seiner Geburt an wie ein eignes Kind war, ich die 1.Jahre seine Bezugsperson wurde, er mich sogar MAMA nannte- er war wie ich ein „Unfall“, Bruder D.ihr gewünschter Sohn, ihr Prinz…sie zeigte dies uns und ließ uns dies stets spüren…
Zu Weihnachten hieß es dann plötzlich, Mutter liegt im KH, hatte bereits Scheidung eingereicht und Anzeige gegen P. wegen Sex. Missbrauch an mich erstattet…Polizeiaussage, Staatsanwaltschaft…Er wurde zu 18 Monate Haft in B. verurteilt.

Mutter pflegte weiterhin engen Kontakt zu ihm, wurde Schwanger mit meiner Schwester Consuela.
Ich weiß noch, wie sehr ich meinen Bruder D. hasste .Er war das Ebenbild seines Vaters P., kotete immerzu ein, ich nannte ihn „Scheißpils“-meine Schwester hingegen liebte ich-sie war ein Mädchen und für mich was besonderes, nach Brüdern eine Schwester zu bekommen.

Im Kinderheim hatte ich einige Freunde , die mir sehr nah standen. Jedoch wusste keiner meine Geheimnisse…Ich entwickelte Verhaltensaufälligkeiten , meine Pubertät und körperliche Entwicklung empfand ich als grausam. Ich spürte innerliche Triebhaftigkeit, wusste nur schwer damit umzugehen. Schon damals bekleideten mich Alpträume…
Im Heim kam es auch durch Jungs wie Andre´ H. , dort zu sex. Übergriffen, aber auch da „lernte“ ich zu schweigen!

Den Erziehern war dies jedoch bekannt, keiner half oder unternahm was!!!

Meine Mutter liierte sich nach etlichen Affären mit Kunio N.. Er war wie ein Vater zu uns, wir unternahmen oft was, lernten ein Leben mit Wohlstand kennen. Für meine Mutter war er die große Liebe.
 Ich verstand mich sehr gut mit ihn, was meiner Mutter, die ja D.stets bevor zog und dies auch von ihren Partnern erwartete, ein Dorn im Auge war, sie mich dies auch deutlich spüren ließ!
 Ich war oder wurde grad 16 Jahre , als sie hochschwanger mit meinem Bruder K. mitbekam, dass K. sie wohl betrog.

Meine Brüder schliefen schon, als ich zu Bett gehen sollte-in ihrem Schlafzimmer , um die Kleinen nicht zu wecken…Ich gehorchte.-Es war übrigens das gleiche Ehebett, was sie schon mit Peter S. hatte…
Ich wurde bei Morgendämmerung wach, als ich das Stöhnen meiner Mutter vernahm und ihre Hand nach mir griff, um mich zu ihr zu ziehen. Ich tat mich als schlafend..vernahm Kunio´s Widerstand, aber Mutters weitergreifenden Hände nach mir…Irgendwann lag ich zwischen beiden, erlebte erstarrt sexuelle Handlungen zwischen beiden, dann bezogen die mich ein-bis heute sprach ich nie über diese intimen Einzelheiten dieses Missbrauchs-wenn man seine leibliche Mutter nackt, Hochschwanger genau vor sich liegen sieht, live erlebt in sex. Handlungen …sie zwang Kunio sich auch mir zu widmen, ich musste beide befriedigen, auch oral.

Als die beiden neben mir Verkehr hatten, legte sie ein Kissen unter mich und verlangte von Kunio N. auch Verkehr mit mir zu machen ! Sie begründete dies , ich solle lernen, das „Liebe“ auch etwas zärtliches ist, bevor es irgendeiner tut ! Sie benutzte ihr Wissen seiner Untreue mit Wiedergutmachung und drohte ihm, seinen Ungeborenen Sohn zur Adoption zu geben…Er gehorchte ihr, und Vergewaltigte mich in ihrem Beisein!

Ich lag erstarrt da, spürte Ekel und Schmerzen, Blutete stark!

Sie stand auf und verließ den Raum.
Es wurde geschwiegen ,bis wir Tage später mit Tante Karin und dessen Tochter am Badestrand in Le. lagen-FKK, sie es dort erzählte, mit den „Worten“..“Ich habe die gezwungen“…Ich erinnere mich heut noch genau an diesen Moment und den damit verbundenen Schamgefühlen, ich hasste sie !

Dies war nicht der einzigste Übergriff von ihr!!!!!
 Ich zog mich zurück, ließ in der Schule nach-meine Regelblutung fielen weg!
Mutters einzigste Sorge galt einer eventuellen Schwangerschaft-Kunio verließ sie nach dem Übergriff, er stellte mir oft nach, verfolgte mich sogar aufs WC ! Ich weiß noch, nach der Geburt des Bruders erlebte ich ein Tel. zwischen beiden, wo Mutter das Baby( K…) in den Tel. Hörer schreien ließ…
Als ich meinen ersten Freund kennenlernte und meine Mutter dies erfuhr, erhielt ich einen Brief ins Heim von ihr mit Worten“ Kaum lernt man dir was, machst du es mit jedem“…betitelte mich als Hure!
Ich brach zusammen und vertraute mich damit der Heimleitung Frau W. und G. an-es kam nicht zur Anklage, weil ich nicht gegen die Mutter meiner Brüder Aussagen wollte, ihnen nicht die Mutter nehmen wollte!

Diego war der erste in meinem Leben , bei dem ich Geborgenheit ,Liebe ,Nestwärme und Vertrauen bekam und fühlte. Ich liebte ihn sehr ,er war die Liebe meines Lebens .Doch auch in dieser kam es durch einem Bekannten einer damaligen Freundin zu einem Missbrauch-ich vertraute mich nur meiner Cousine C. an, die ja eh schon vieles wusste..Sie riet mir, es D. zu erzählen..ich schwieg, brach dies nicht übers Herz, ließ ihn glauben das ich fremd gegangen sei!!!!Unsere Beziehung zerbrach daran.
Ich Distanzierte mich total, zog mit 18 nach der Trennung meiner 1. Liebe nach NRW, lernte dort den Vater meiner Tochter kennen.
Als bei mir eine Not-OP am Blinddarm gemacht wurde, erfuhr ich im fast 6.Monat von meiner Schwangerschaft, Freude mich aber drauf, gegen den Willen des Vaters!

Ich erlebte auch im Westen sex. Übergriffe- da gab es Z.b. eine Frau, die mich zum Dreier zwang oder mir meine Tochter C. entziehen wollte-ich fügte mich und schwieg!
Bei jedem Übergriff erlebte ich eine Körperstarre, ein „über sich ergehen lassen“, hoffen , dass“ es „fix vorbei ist…,so ging es mir leider oft, auch in Beziehungen..ich duldete, obwohl vieles falsch war, ein Symptom meiner PTBS.

In der Beziehung mit dem Vater meines Sohnes Wiederholte sich dies 1mal ebenso- ich verließ ihn!
Nach der Gewalttätigen Bindung mit Karsten ( körperliche Gewalt-geladene Waffe mit Bedrohung bis hin der Flucht mit meinen Kindern) zog ich im Sept.19 99 erneut nach Paderborn.
Als 6 Tage nach meinem Umzug dann Mutter Nähe S. verstarb, brach völlig unerwartet eine Welt zusammen! Ich weiß bis heute nicht, warum ich so litt an ihrem Tod, wir näherten uns erst kurz vor ihrem Tod und meinem Umzug etwas an- Ich besuchte sie noch kurz davor im KH, wo sie mir unter Tränen sagte, das sie fühle, es sei am Ende mit ihr, sie liebe mich ,sie wolle noch nicht Sterben.
Sie bat mich, auf die Geschwister aufzupassen. Sie warnte mich jedoch damals gleich vor Bruder D., sie mache sich Sorgen um ihn das ich Abstand nehmen sollte von ihm, er würde mir das Leben zur Hölle machen!
Ich wusste damals nichts damit anzufangen.

Nach dem Ableben Mutters und der von mir veranlassten Beerdigung(inkl. Kosten!) versuchte sich Wolfgang H. , der letzte Lebensgefährte meiner Mutter, an mich ranzumachen, ich sehe aus wie sie und könnte nun ihre Stelle übernehmen..!
Mein Bruder D. bekam dies damals mit- und er wurde mein Vertrauter, obwohl unser Geschwisterverhältnis bis dahin eher distanziert war. Meine anderen Brüder(Schwester C. lebte da schon in einer Adoptivfamilie ) zogen sich von mir zurück.
 D. (sein Spitzname von mir) baute immer mehr Kontakt zu mir nach Paderborn auf, kam zu Besuch oder umgekehrt. Er war damals grad 17Jahre und lebte bei seinem leibl.Vater Peter und dessen Mutter in L.

Ich war in einer Trauerphase, mit allem überfordert, erkrankte sehr, körperlich wie psychisch.
Als die Weihnachtszeit kam, beschlossen wir das Fest gemeinsam bei mir (zum 1.mal ohne Eltern..) zu verbringen. Ich wollte für meine Kinder trotzdem ein tolles Fest ohne Trauer gestalten.
Ich war damals selbstständig , wir lebten davon, aber mit meiner anhaltenden Trauer schmiss ich Aufträge, musste dazu Verdienen. Ich jobbte in einer Nachtbar. In der Feiertagszeit hatte ich auch Dienst , dennoch ging ich trotz Erkrankung und Vertrauen( zum Babysitten durch D. meiner Kinder) arbeiten. Ich lud meinen Bruder ein, schenkte ihm auch Geld
Als Dankeschön seines Besuches und der Hilfe fürs Babysitten gab ich meine Kinder der ehemaligen Pflegefamilie meiner Tochter, um Dumbo nach L mit dem Pkw zurück zu bringen. Wir hatten viel Spaß in den Tagen seines Aufenthaltes .Mir ging es bereits auf dieser Fahrt schon sehr schlecht, daher beschloss ich auch einen Arztbesuch, wo ich durch ärztliches Abraten meiner geplante Retour ,mit bei D. in Peters Wohnung übernachten musste, da ich kaum laufen konnte, Blutigen Urin bekam inkl. Schmerzen.
Wir machten es uns dort im Wohnzimmer vorm TV gemüdlich , mit Chips und er lenkte mich mit Humor von allem ab…
Ich weiß noch, dass er in Boxershorts neben mir schlief, da wir uns den Platz auf der ausgeklappten Couch teilten. Unter den von Frau Dr. L. verschriebenen Medikamenten schlief ich ein….und erwachte mit schon oft mir „bekannter Starre“ in dem Moment, als mein Bruder D. in mir Ejakulierte(ich lag mit dem Rücken zu ihm!),“ihn“ raus zog und sein Zeug mit seiner Shorts bei mir wegputzte…………..

Er sagte nichts, auch am folgenden Tag nichts!

Unter Schock vertraute ich dies meinen Kumpel Jens G. an, flüchtete zu ihm, und mit Absprache der Pflegefamilie verbrachten wir mit Freunden Silvester in Le.
Ich meldete mich vorerst nicht mehr bei Dumbo .
Zurück in Paderborn erwartete mich das nächste Trauma, als mir bei Übergabe meiner Kinder durch die Pflegefamilie mitgeteilt wurde , dass mein Sohn Timon von seinem leibl. Vater Pierre ohne meines Wissens geholt wurde nach Le .Ich nahm meine Tochter mit, fühlte nur noch Leere und wie in Trance!
Ich vegetierte nur noch , ÜBERLEBTE nur noch für mein Mädchen…

Am 15/16.2.2000 überlebte ich nur knapp meinem 2. Suizidversuch!

Kurz zuvor vertraute mir meine Tochter C. an, das ihr Onkel D. sie zur Weihnachtszeit seiner Kinderbetreuung sex. Missbraucht habe! Ich suchte Dumbo mit ihr in Le auf und stellte ihn mit meinem mir so vertrauten Bruder A. zur Rede-er bestritt dies mit ruhigem verneinen…
In der Westpfhälischen Psych. In P. brach ich zum 1.mal mein Schweigen, über die Übergriffe meines Bruders. Mir empfohl man eine Traumatherapie , die ich damals ablehnte, da sie langen Anspruch nehmen würde und ich die Kraft dazu damals noch nicht hatte! Aber ich wollte meine Tochter nicht weiter leiden sehen.
Ich übergab C. der väterlichen Familie, weihte sie mit allem ein, mit der Bitte um Nachsorge & Fürsorge……zum Schutz meiner Maus.

Ich musste aus dieser Umgebung raus…

In M. lernte ich meinen nun Exmann Michael J. kennen-ich wollte Stabilität…ein halbes Jahr später heirateten wir, holten uns T. zurück. Anfangs lief alles normal – ich schwieg und führte eine Harmonische Ehe. Aber meine Traumatisierungen verfolgten mich-unsere Ehe zerbrach auch Aufgrund meines Schweigens…

Ich lernte durch meine Arbeit Raik kennen, er war der jenige , dem ich mich als P. anvertraute, bei dem ich zum 1.mal zu ließ „mich“ kennenzulernen, mich fallen lassen…ich verglich ihn mit meiner 1.Liebe, er ähnelte D. in vielen Sachen sehr. Aber als es von seiner Seite aus zu Vertrauensbrüchen kam, ich mich trotz Liebe trennte , beschloss ich zurück nach Le zu ziehen-ich „betäubte“ am Ende mein Leid zeitweise mit Drogen ,womit ich ebenso durch 1 Familienmitglied bekannt gemacht wurde.. und wog nur noch 38kg.

Ich hatte da bereits wieder flüchtigen Kontakt mit D. – bis heut mir unverzeihlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Um T. diesen Umzugsstress zu ersparen überließ ich ihn meiner damaligen Freundin Nancy Mann, fuhr mit Bruder A. und seiner Freundin allein nach M. .Per Tel erfuhr ich vom Beziehungsstreit Nancys, die T. deswegen D. übergab. Nancy wusste nichts von D. Übergriffen an C. und mir!
Bei Ankunft zurück samt Möbelwagen und Fahrer an D. Wohnung, öffnete mir T. völlig aufgewühlt, D. habe mit ihm Pornos angesehen…Starre…
T. bekam hohes Fieber, erkrankte schwer , musste mit sogar Einweisung ins KH. Ich weiß noch, wie ich ihn pflegend und besorgt bat mir zu sagen , was ihm fehle…
Im KH brach er in meinen Armen zusammen und sagte mir, das D. ihn sex. Missbrauchte( in seiner damaligen Kindersprache..)..Timon war 6 Jahre…C. Dez. 99 grad 9 Jahre!
Anzeige, Urteil wegen Pornographie sehen…Arbeitsstunden…D. gestand nur dies, damit T. nicht vor Gericht angehört werden soll…

Irgendwann meinte T. zu mir, das er gelogen hätte und D. ihn nicht angefasst hätte…

Im Dezember 2004,Weihnachtszeit,verbrachte ich oft Kontakt mit Bruder D., Claudia- meine beste Freundin , durch ihr kam ich wieder in Kontakt mit D.…D. und D. lebten im gleichen Haus…
Ich ließ meinen Sohn bewusst nie bei D.! Als ich mal krank war in dieser Zeit, bat ich D. wegen T. um Hilfe-Schule etc. T. sollte bei ihm schlafen. D. bekam ungeplant einen Termin und übergab T. dann D…
T. veränderte sich erneut, er zog sich zurück, bot sich anderer seits sex. an-auch mir gegenüber…Nach Weihnachten , das wir mit D., . , etc gemeinsam verbrachten, brach T. sein Schweigen endgültig! Er berichtete mir, das D.ihn damals doch mißbrauchte !Und das er sein Weihnachtsgeschenk nun nur bekam als Danke, das er „die Fresse“ hielt! Und das D. ihn nun erneut sex. Missbrauchte!!!!!

ICH BRACH MEIN SCHWEIGEN, zum ersten Mal richtig!

Keiner hörte mir je richtig zu, keiner half mir wirklich.
Das Jugendamt entzog mir T. , ich solle an mich denken, Therapie machen…er wäre ja gut aufgehoben…!

Erneute Anzeige, Polizei, Gericht, Anwältin Tust, usw……………………
Nichts ist mehr normal…….Ich kämpfe um ein ÜBERLEBEN…………………..
Damals bei der Polizeibefragung meiner Tochter schwieg sie noch, aus Scham, Angst, weil ihr Vater moslemische Abstammung ist, ein Tabuthema also…………..bestritt ihren Missbrauch fast…
Mein Sohn wurde angehört, wird betreut seitdem bei Psych., Kinderschutzbund, WG erst in Le, nach Kampf für einen Wechsel vom Tatort nun in W…………..

Fast 4 Jahre mussten wir auf einen erneuten Prozess warten, vegetieren…….

D. suchte uns immer auf ,trotz mehrfachen Um& Wegzuges…
Am 30.10.2007 wurde D. S. zu 3 Jahren 9 Monaten vorm Amtsgericht Le verurteilt!
Er ging in Berufung.
Am 30.Mai 2008 musste ich vorm Landgericht Aussage über alle Übergriffe tätigen.

Ich brach zusammen.

Am 9.6.2008 erhielt D. S. : Freispruch in 2. Instanz…aus Mangel an Beweisen..man glaube ja, das Timon sex. Missbraucht wurde, aber könne nicht 100% nachweisen, das es eben D. war…(am 8.6. sein Geburtstag…)

Meine Anwältin riet mir von einer Revision ab- wie ich ahnte und es sich später rausstellte, Verfahrensfehler, Ermittlungsfehler , Rechtsfehler führten zu diesem krassen Urteil!
Beweise wurden unterschlagen, Zeugen ausgeladen oder nicht mal vorgeladen…Falschaussagen seinerseits getätigt( Alibi durch D. besten Freund Peter G.!!)
Wir erlebten erneute Traumatisierungen.

Ich spüre seitdem Starre, Schockzustand……….

Beide Kinder stehen zu ihren Übergriffen!
Ich brach mein Schweigen, genützt hat es nichts.

Meine Vergangenheit holte mich ein-Flashbacks ,Albträume ,Ängste……….Posttraumatische Belastungsstörung , Borderline usw brachten mich zu 2 Krebs OP`S, stat. Psych. Aufenthalte und einem nicht zu Ende gehendem Wesen….
Mit 38 Jahren , langem Leidensweg mit viel dadurch entstandener Fehler dank Symptome….
Auch dieses Jahr entkam ich knapp einen Missbrauchs durch einen nun damaligen guten Freundes Ronny H.!
Ich gab viel , opferte viel…………
Nun bin ich zum 1.mal bereit .an MICH zu denken…zu reden…
Heilbar ist davon nichts………aber befreit vielleicht etwas……………

Meine Trauma Therapie:
Am 23.11. ging es in die Klink C.:

Im ganzen kann ich sagen………………………………..MEIN LEBEN ist schön.

Als ich hier an kam, empfand ich dies noch nicht..Ich lebte mich zwar hier sehr schnell und gut ein, aber die Vertrauensbasis aufzubauen war schwer. Ich empfand es aber trotzdem als befreiend gegenüber von zu Hause. Ich trennte mich ja zuvor erst von meinem Verlobten- dem alles wichtiger war als unsere Beziehung und meine Krankheit- ich duldete wiedermal zu viel in dieser Bindung, obwohl ich genau wusste das er und alles mir überhaupt nicht gut getan hatten, er ist ein guter Kumpel..aber Beziehungsmensch gleich Null!!!

Langsam erholte ich mich, ich konnte gut damit abschließen, denn der eig. Trennungsabschluss zog sich ja bereits schon 1 Jahr hin. Ich wollte Ruhe, warf ihn daher 1 Tag vor Antritt dieser Reha aus unserer Wohnung raus!

Hier fand ich Anfangs keine Ruhe, meine Symptome machten mir auch hier sehr zu schaffen-Körperreaktionen wie Alpträume, Kreislaufschwankungen, Schwitzen, Schüttelfrost in einer heißen Badewanne…,Zittern, Hautjucken am ganzen Leib…
Weihnachten war die härteste Zeit .Mein Sohn Timon war mit hier. Er ist die beste Ablenkung..Ich machte aber auch Fortschritte. Durch die Einzeltherapie, wo ich eben mit meinen Missbräuchen konfrontiert wurde, bis ins Detail drüber redete, dies auch auf Tonband aufgenommen und immer wieder abgespielt wurde, mit Gefühlsbeschreibung…ich sollte mir alles vorstellen und versuchen mich oder eine Vertraute Person in genau diese Situation hinein bringen und beschreiben, was ich denn tun würde( helfen, befreien, Dumbo killen…,Mutter schlagen..)

Ich zog mir diese Scheiße echt immer wieder rein..bekam dadurch echt Distanz zu allem, auch wenn es während dessen die wahre Hölle war, denn man „erlebt“ in diesem Moment alles erneut!!!

Oft wollt ich alles hin werfen, oft zweifelte ich je an Ergebnissen..Aber es half tatsächlich!!!Ich erkannte immer grössere Veränderungen an mir, in mir und mit mir..Was sonst unmöglich war für mich, konnte ich plötzlich umsetzen..ich saß vorher nie am Tannenbaum, es war für mich ein grausames Fest..Alles sah ich nur noch Schwarz/ Weiss…plötzlich erkenn ich wieder Farben.. Schnee, der herrlich Glitzert..ich sah dies nie, oder die Winterluft, wie frisch es ist sie im Gesicht zu spüren..Ich fühle innere Wärme…Ist es nicht wunderschön, das Wasser beim Duschen auf der Haut sprühen zu fühlen?? Für mich war es einfach nur Duschen..waschen eben..und dies am besten 3mal pro Tag..

Dreckig fühlte ich mich immer…

Ich konnte mich selber nur ungern riechen…Jetzt rieche ich mich so gern..Ich mag den Geruch meines Sohnes, sein Haar..Ich erinnere mich an den Geruch meiner Tochter, als sie klein war. Viele gute Erinnerungen kommen zurück. Ich beginne mein Leben zu genießen , zu lieben und bewusster zu sehen. Dumbo? ICH HABE DISTANZ! Ich hätte echt NIEMALS mir solch Ergebniss erhofft.
Dazu kommt, mein Diego hat sich wieder gemeldet, nach fast 20 Jahren…Ich erlebe ein –Wechselbad der Gefühle..mich interessieren andere nicht mehr. Rene´, der mir die Luft zum Atmen nimmt und mich stets unter Druck setzt, obwohl grad er am Anfang so lieb war, sich mit meinem Krankheitsbild auseinander setzte und Rücksicht nahm..D. wird aber immer seinen Platz behalten, die große Liebe vergisst man eben nie! Mittlerweile habe ich ihn gebeichtet das ich ihn nie freiwillig betrog, per Mail. Wie er reagiert ist mir egal, aber dies quälte mich Jahre ich musste ihn es sagen , fühl mich jetzt erleichterter.

Weihnachten beschlossen mein Sohn und ich Sachsen zu verlassen. Ich sprach dies ebenso mit meiner Psych. Ab, denn auch sie meinte das dies das Beste für unsere Therapie sei .Ich bin ein Stadtmensch, mir fehlt in unserem noch Wohnort das Leben..ebenso Stören mich die zu vielen Rechten dort..Es geht um meinen Pupertärenden Sohn den ich sicherlich bessere Werte vermitteln möchte.

Ich möchte einen Neuanfang, ein Neues Leben mit ihn..Alles Alte hinter uns lassen, nach vorn sehen mit allen neuen Eindrücken und aufgearbeitetem…weg vom Tatumfeld!!!
Ich bin bereit und fühl mich nach Jahren nun endlich besser .Es ist sicher noch lange nicht in dem Topf, wo ich es hin möchte, aber ich arbeite weiter dran, die Vergangenheit liegt hinter mir, ich kämpfe für mein Leben ,unser Leben. Ich habe viel erreicht hier, ich bin sogar sehr stolz auf mich-dies sollen andere mir erstmal nachmachen!!!

ICH wurde stark, Dank N., S. etc.

Wir schaffen es alle, wenn wir uns helfen und füreinander da sind

P. J.