sueddeutsche.de 15.09.2010

Jesuiten setzen Bischöfe unter Druck

Der Orden will Opfern pauschal und einmalig 5000 Euro anbieten

Von Matthias Drobinski
„Sonst verraten wir unseren Auftrag“: Der Jesuiten-Orden prescht vor und will Missbrauchsopfer entschädigen – ohne Absprache mit der Kirchenführung. Jetzt stehen die deutschen Bischöfe unter Druck.
Der Jesuitenorden wird als erste Gemeinschaft der katholischen Kirche Opfern sexueller Übergriffe Entschädigungen anbieten, unabhängig von den deutschen Bischöfen. Stefan Kiechle, als Provinzial oberster Vertreter der Jesuiten in Deutschland, sagte der Süddeutschen Zeitung, die Summe werde „im vierstelligen Bereich“ liegen.

Man diskutiere, pauschal und einmalig 5000 Euro anzubieten, dies sei aber „noch nicht entschieden“. Eine unabhängige Kommission solle klären, wer Anspruch auf das Geld habe. Für die Zahlungen sollen weder Spendenmittel verwendet noch Geld aus Projekten abgezogen werden, sagte Kiechle, „wir werden unseren Lebensstil einschränken müssen“.

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