aerzteblatt.de 28.12.2010

Erste Ergebnisse aus den Beratungen am „Runden Tisch Sexueller Kindesmissbrauch“ (DÄ 41/2010: „Sexueller Missbrauch: Prävention und wirksame Therapien“ von Petra Bühring und DÄ 43/2010: „Hilfe für Gewaltopfer: Schneller Therapiebeginn“ von Petra Spielberg).

Die einseitige Darstellung von Prof. Dr. med. Jörg Fegert über die Wirksamkeit von Therapien mit Missbrauchsbetroffenen kann nicht unwidersprochen bleiben. Er stellt sinngemäß die pauschale Behauptung auf, „nicht zielführende und nicht evidenzbasierte“ Therapien hätten nach Aussagen der Betroffenen „nicht geholfen“. Allein die „traumafokussierte Verhaltenstherapie sei wirksam“. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt, dass ein verhaltenstherapeutisch orientierter Forscher zu diesem Ergebnis kommt. Jeder, der mit Traumabetroffenen psychotherapeutisch arbeitet, weiß, dass diese retraumatisiert werden, wenn sie wieder „Opfer“, diesmal einer bestimmten Forschungsmethodik (evidenzbasiert) oder einer spezifischen Therapietechnik (zielführend) werden.

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