taz.de 4.03.2011

Sexualisierte Gewalt im Militär wird systematisch heruntergespielt

KOMMENTAR VON MONIKA HAUSER

Er hinterlasse ein „weitgehend bestelltes Haus“, hat der scheidende Verteidigungsminister zum Abschied seinem Nachfolger mit auf den Weg gegeben. Der heißt nun Thomas de Maizière. Und wird bald merken, dass es Guttenberg auch hier mit der Wahrheit nicht genau genommen hat: sexuelle Übergriffe, Verabreichung von Stromstößen, Aufnahmerituale mit roher Schweineleber, Leichenschändung – das sind einige „Einzelfälle“, die in den letzten Jahren aus der Bundeswehr bekannt geworden sind. Die Gründe liegen in der militärischen Struktur selbst, in einer Vorstellung von Männlichkeit, die vorsieht, dass auf Stress mit Gewalt und Drill zu reagieren ist.

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