seuddeutsche.de 22.08.2011
Von Marc Widmann
Sie müssen sich stundenlang widerwärtigste Missbrauchsszenen und brutale Foltervideos anschauen, deren Opfer bisweilen nur ein paar Monate alt sind. Viele Ermittler halten solche Bilder nicht lange aus. Doch es gibt Erfolge im Kampf gegen die Kinderpornographie. Besuch bei einer Sondereinheit in Frankfurt, die zum bundesweiten Vorbild werden könnte.
„Allein in Nordrhein-Westfalen seien zuletzt 147 Verfahren gegen Nutzer von Kinderpornos im Nichts verlaufen, weil ein entsprechendes Gesetz fehle, beklagt der dortige Innenminister Ralf Jäger (SPD) „.
Das ist wie bei anderer sexueller Gewalt. Die Mehrheit der Politiker will anscheinend nichts ändern.
Hallo Eva,
wahrscheinlich finden nicht wenig Politiker großen Gefallen an solchen wiederwärtigen Dingen und wollen deshalb nichts ändern. Z.Bsp der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss.
„Fünf Jahre muss ein Mann aus Mönchengladbach hinter Gitter, weil er „härtestes und widerlichstes Material“ verbreitete, wie der Richter es nannte.“
So ein Strafmaß ist doch wohl ein Witz!
Tja es soll ja opfer geben die sagen, dieser beschriebene missbrauch in dem Bericht wäre nur mit negativen Folgen behaftet, wenn das Wesen, indem falle ein 3-9 monate alter säugling, es zulässt,,,,
Mir persönlich fehlen da einfach nur die worte und ich frage mich ernshaft wieweit dieese volksverdummung geht,,,
naja,,,wen wundert es, jon Pütz hat ja in der hobbythek schon vor 15 jahren seinen zuschauern vermittelt, sie sollen ihre hemmungen fallen lassen und der anus wäre eine hocherogene zone (ich erinnere mich noch glaub an seinen zeigefinger der in derluft schnellte).
Heute lässt er sich filmen mit seiner tochter, einem säugling,,,glaub drei monate,,,,in der badewanne zusammen.
Nun sind ja all diese Dinge hinlänglich bekannt. Mir stellt sich immer wieder die Frage, wie man innerhalb einer Missbrauchsgesellschaft effektiv etwas ändern kann! Ist es nicht so, dass die (gesellschaftliche) Macht ungebrochen der “ Ohn(e)macht“ gegenüber steht? Müsste nicht dort angesetzt werden, wo gesellschaftlicher Machtmissbrauch straf-frei ausbeuten darf? Eventuell ist die Familie, aber auch der missbrauchende Internetnutzer als Keimzelle einer missbrauchenden Gesellschaft zu verstehen, deren Schuld am Ende auch von denen abgetragen werden muss, die in das Geschehen nicht involviert sind/waren und dernen Schuld lediglich im Wegschauen zu sehen ist! So lange die Wertschätzung dem verschuldeten „Häuslebauen“ zugesprochen wird und ein versteckt-beschmutztes Cada-Sonntagskleid beim sonntäglichen Kirchengang mehr wert ist, als der Schutz eines wehrlosen Kindes, wird sich nichts ändern…NICHTS, aber auch gar nichts!…..
Gudrun Pfennig
@ Gudrun Pfennig
„… hinlänglich bekannt“ – ja und nein!
Diese OFFENE Auseinandersetzung hat eigentlich gerade erst begonnen, und es ist gut, in den gestrigen Artikeln mehr über Vergangenes z.B. von Jeffrey Masson zu erfahren …
Wenn man uns auch noch so oft beteuert: „… zur Zeit Freuds war es noch absolut unmöglich, die Unschuld der Eltern in Frage zu stellen“ – so müssen wir HEUTE darauf bestehen:
Es darf künftig KEINE RÜCKSICHTEN mehr auf Täter geben – weder auf Eltern, noch auf angeblich immer noch so genannte ‚hochwürdige‘ Herren in kirchlichen – oder sehr loyale Mitglieder in politischen u.a. geschlossenen gesellschaftlichen Zirkeln!
Die arabische Welt will „ihren nationalen Dialog“ jetzt endlich selbst führen, und ich verstehe sehr gut, dass es dort als „würdevoller“ empfunden wird, wenn der Westen sich eben NICHT einmischt.
Analog werden wir sehr auf unsere wieder erwachte WÜRDE achtgeben müssen, damit uns WIEDER erwachten Erwachsenen die an Runden und anderen Tischen machtmissbrauchenden Tätergruppierungen das Heft nicht länger aus der Hand ziehen! Seit über 60 Jahren (!!!) haben diese unter angeblich freiheitlich demokratischem Deckmäntelchen sich in allen Gesellschaftskreisen herumtreiben, sich ausbreiten und sogar vernetzen können – unter den Augen des Gesetzes! – oder war es WEGEN dieser Gesetze? wegen der bis 2010 verbundenen Augen von Justitia? wegen eines sakrosankten (ach so „wahren“!!) Christentums? – wes-wegen???
An den Grundfesten dieses Staates werden wir – gerade auch am hoch angesehenen Elternrecht!! – rütteln müssen, bis weder ein Kirchengebot – noch eine gesetzliche Verjährung auch nur einen dieser klammheimlichen perversen Seelenzerstörer verstecken und verschwinden lassen kann.
Verstehen werden wir diese Vergangenheit nur bis zu einem gewissen Punkt – TRANSPARENZ braucht es jetzt – schonungslos!
Wo bleiben die Intellektuellen dieses Volkes, die mit uns und unserem Beirat für revidierende Werteordnung sorgen? – Gerechtigkeit für die Schwächsten fordern??!!
„Optimismus ist Pflicht“!!!(Karl Popper), hier + heute mehr denn je …
Ja, liebe hildegard,
ich sehe ihren Beitrag als Erweiterung meiner Einlassung an… Mit meinem Einfordern nach einer Ursachenforschung meinte ich keinesfalls eine alt-wienerische Psychoanalytische, sondern vielmehr eine gesellschaftskritische. Der gepostete Artikel in der SZ sagt: „Etwa 500 Männer tummelten sich auf den Geisterwald-Seiten, aber nur 160 konnten May und Franosch ausfindig machen. Die Übrigen tarnten sich zu gut und kommen wohl ungeschoren davon. Was noch bitterer ist für die Fahnder: Während die Betreiber noch vor Gericht standen, tauchten einige der Seiten schon wieder auf, „neu gegründet, anders benannt, technisch verfeinert“, sagt Franosch. Aber mit denselben Inhalten.
Ist es ein sinnloser Kampf? Vor zwei Jahren gab einer der renommiertesten Kinderporno-Ermittler der Republik auf. Peter Vogt, Staatsanwalt in Sachsen-Anhalt, hat große Verfahren angestrengt, gewaltige Mengen an Material beschlagnahmen lassen, doch die Polizei kam einfach nicht hinterher, sie rechtzeitig auszuwerten. Als es Verdächtigen gelang, ihre Festplatten per Klage wieder zurückzubekommen, unangetastet, zog der Ermittler ein deprimierendes Fazit: „Wir haben den Kampf gegen Kinderpornographie verloren.“………
Wir wissen beide , dass jeder Missbrauch immer MACHT-MISSBRAUCH ist und dieser wiederum – der Missbrauch an Kindern allemal – Ausdruck einer Täter-(Idfentifukations)-Persönlichkeitsstruktur.
So lange der Machtmissbrauch in der Gesellschaft und der Politik gratifiziert und hoffiert wird und oft genug gänzlich straffrei bleibt (Motto z.B.: „Ich kann mich nicht erinnern!“…), so lange wird das Täter-Hirn mit dem Belohnungs-Hormon „Dopamin“ geradezu überschwemmt, wenn er die Überlegenheit des Machthabens über den/die „Ohn(e)macht“ spürt!
Elternrecht für Eltern, die in einem gesellschaftlich-sozialen Gefüge von Oben und Unten aufwachsen, das ihnen in ihrer Elternschaft sogar per Elternratgeber „gesteckt“ bekommen dass einem Einjährigen Respekt abzufordern ist und die von Lehrern berufen werden, weil ihre Kinder angeblich hyperaktiv sind?!. Was wird dem Mitmenschen von fundamentalistischen Christen (dazu zähle ich u.a. auch die Katholiken) anderes gefordert, als Hörigkeit? Ist das praktiziertes Christentum? M.E. ist das nichts anderes, als (Religions-)Macht-Missbrauch… Weshalb wird jemand Priester, Richter, Kanzler? Alle geben vor, eine „Bessere Welt“ zu wollen… und doch wollen sie nur das BESSERE für sich selbst!
Eine Gesellschaft, die dem Gegenüber nicht auf Augenhöhe zu begegnen vermag, die generell das „Recht“??? des Stärkeren belohnt, eine Gesellschaft, in der der benachteiligte Un-Intellektuell sich im Esoterik-Gefängnis freiwillig nur mentales „Wasser und Brot“ zugesteht , in der Intellektuelle sich angstvoll im Elfenbeiturm versteckt und positivistisch Popper zitieren, die Plagiats-Wissenschaftler produziert und die das Verschulden der Bad-Banken-Zocker auf den Schultern derer ohne Macht austrägt, der sozial Schwachen, die sich dann auch noch einreden lassen-> SIE hätten über ihre Verhältnisse gelebt, …. eine solche Gesellschaft zeigt ihren pathologisch-narzisstischen Charakter!
Mit-Verantwortung für das Miteinander, für das (eventuell schwache) Gegenüber hat sa nichts zu tun. M. E. sind wir von einem sozial funktionierenden Ameisen-Staat (noch) weit entfernt.
Eine Gesellschaftordnung die ausbeutet, schafft Ausbeuter- und somit Missbraucher!!
„Wo bleiben die Intellektuellen dieses Volkes, die mit uns und unserem Beirat für revidierende Werteordnung sorgen? – Gerechtigkeit für die Schwächsten fordern??!!“ fragen sie am Ende ihre Ausführungen! Womöglich haben sie nach ihrem Studium einen Priesterposten übernommen oder sie streben eine gut dotierte Parlaments-Karriere an oder schreiben an ihrer Plagiats-Dissertation… und so ganz nebenbei wenden sie sich – um sich bei eventuellen Unsicherheiten ihrer Macht sicher zu sein – Kindern zu!……………
Gudrun Pfennig
@ Gudrun
Doch, doch! WIR müssen halt die Augenhöhe suchen gerade bei denen, die in Elfenbeintürmen und Bernsteinzimmern in samtenen Sesseln sitzen …
Sie sind es doch, die ihrer Verantwortung davonliefen, während sie an nichts Anderes dachten als an ihr eigenes Wohlergehen …
Drum noch einmal: „Optimismus ist Pflicht“!
Denn wir, auch WIR sind Teil dieser Gesellschaft, und wir werden die Zukunft mit gestalten und gern auch mit verantworten – und wo möglich werden wir die so genannten, sich selbst so wähnenden „Eliten“ auch an ihren Anteil IHRER Verantwortung für DIE SELBE Zukunft mahnen müssen (u.a. auch die mit ihren „Priesterposten, gut dotierter Parlaments-Karriere, Plagiats-Dissertationen“ 🙂 )…
Vergangenes war schrecklich – wir werden besseres zu tun haben!
Meine „Klageschrift“ sollte keinesfalls dazu führen Wegzuschauen und dazu aufzurufen, in hilfloser Manier, den Kopf in den Sand stecken. Meine Intention war vielmehr, zu einer erweiterten GANZHEITLICHEN Sicht aufzurufen.
M.E. hat das Thema (sexueller) Missbrauch eine Metaebene. Ohne den analytischen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang „anzugehen“, werden wir eine reine „Symptom-Therapie“ betreiben. So lange die eigentliche Ursachen eines MACHT-OHN(e)MACHTS-Gefälles nicht aufgedeckt und angepackt werden, wird sich nichts ändern können, auch wenn man Menschen zum Optimismus verpflichtet!
Ich vergesse dabei nicht den Menschen zu danken, die nach bestem Wissen und Gewissen Aufklären und sich dem Thema „Missbrauch“ stellen.. Dennoch wünsche ich mir mehr, als die Sanktion von Straftaten.. 🙂
Gudrun Pfennig
… und wir tun hier mehr als „nur“ etwas zu wünschen – klar jetzt steht die „Metaebene“ an – anders geht’s nicht!