FINANCIAL TIMES 24.09.2011

Als „scheinheilig“ bezeichnet ein Opferverband das Treffen des katholischen Kirchenoberhauptes mit Opfern sexuellen Missbrauchs. Vor einer Veranstaltung mit 30.000 Gläubigen in Erfurt kam es zu einem Zwischenfall an einer Sicherheitsschleuse.

…Das Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt kritisierte das Treffen von Papst Benedikt XVI. mit Missbrauchsopfern am Vortag in Erfurt als „scheinheilig“ . Die Begegnung sei ein Rückschritt und diene dem Verschweigen, Vertuschen und Verleugnen, sagte der Vorsitzende der Opfervereinigung, Norbert Denef, der Deutschen Presse-Agentur: „Das bringt überhaupt nichts. Das ist eine Strategie, um der Gesellschaft zu signalisieren, wir tun etwas.“
Stattdessen solle die Kirche ihre Akten öffnen und der Politik empfehlen, die Verjährungsfristen bei Missbrauch aufzuheben, sagte Denef. Benedikt XVI. hatte sich am Freitagabend unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit fünf Opfern von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche getroffen….