ZEIT ONLINE 18.10.2011

Berlin (dpa) – Opfervertreter haben scharfe Kritik an einer neuen Studie geübt, wonach der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen zurückgegangen ist.

Viele Opfer hätten den Missbrauch komplett verdrängt und machten deshalb bei Befragungen keine Angaben, sagte der Vorsitzende des Netzwerkes Betroffener von sexualisierter Gewalt, Norbert Denef, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. «Wenn ein Opfer schweigt, kann es auch im Geheimen kein Kreuzchen machen», sagte er.
Denef bezweifelte, dass es überhaupt möglich ist, Statistiken über sexuellen Missbrauch zu erstellen. Solche Studien könnten nur falsch sein. Das Kriminologische Forschungsinstitut hatte am Dienstag eine vom Bundesforschungsministerium geförderte repräsentative Studie veröffentlicht. Danach sind die Fälle von sexuellem Missbrauch in Deutschland rückläufig.

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