netzwerkB 02.05.2012

Offener Brief an:

Johannes-Wilhem Rörig
Unabhängiger Beauftragter für Fragen
des sexuellen Kindesmissbrauchs

Glinkastraße 24
10117 Berlin

Tel.: +49 (0)30 20655-1550
Fax: +49 (0)30 20655-41551
E-Mail: Johannes-Wilhelm.Roerig@ubskm.bund.de

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Sehr geehrter Herr Rörig,

Am 25.01.2012 hatte die “BundesInitiative der Betroffenen von sexualisierter Gewalt im Kindesalter e.V.” Informationen zu ihrem Botschafter, Dawid Lee Brewer, veröffentlicht.

Daraufhin hat netzwerkB am 25.01.2012 das Video “David Lee Brewer – at BIG FISH litlle fish” (http://youtu.be/7qrcb2FcFOY) veröffentlicht, um deutlich zu machen, dass David Lee Brewer als Botschafter für Betroffene von sexualisierter Gewalt nicht geeignet ist.

„Ich muss wohl nicht betonen wie unpassend und geschmacklos das ist. Die ersten 31 Sekunden von dem Video haben gereicht, um mir Übelkeit zu verursachen.“ Diesen und weitere Kommentare finden Sie zum Artikel „BOTSCHAFTER_IN DER BI“ auf netzwerkb.org unter: http://netzwerkb.org/2012/01/25/botschafter_in-der-bi/

Die “BundesInitiative” hatte kurz danach auf ihrer Internetseite David Lee Brewer als Botschafter wieder entfernt.

Die folgende Meldung durch Aufklärung e.V., vom 29. April 2012, zeigt uns, dass die „Bundesinitiative“ weiterhin mit David Lee Brewer zusammenarbeitet und damit die Gefühle von Betroffenen sexualisierter Gewalt verhöhnt:

Zitat:

„Am 25. April 2012 lud das Novotel Berlin Am Tiergarten, Aufklärung e.V., die Bundesinitiative Betroffener von sexualisierter Gewalt und Missbrauch e.V. und die YOU – Europas größte Jugendmesse zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor sexueller Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung, Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Politik zum Charity-Frühstück ein.

Eröffnet wird das Charity-Frühstück musikalisch durch den Adoptiv-Sohn der legendären „Carmen“-Darstellerin Grace Bumbry, den amerikanischen Tenor und Star-Vocal-Coach David Lee Brewer und den Schauspieler und Sänger Alexander von Hugo (u.a. bekannt aus dem Musical Dirty Dancing).

Der Reinerlös des Charity-Frühstücks ging direkt an den Verein Augen-Auf e.V., für die Einrichtung einer Beratungsstelle für Betroffene von sexueller Gewalt und Missbrauch, sowie deren Angehörige.“

Zitatende

netzwerkB hat bereits schon Ende Februar 2012 ausführlich auf die fragwürdigen Entscheidungen der „Bundesinitiative“ hingewiesen und wie das oben genannte Beispiel zeigt, hat sich das Verhalten der selbsternannten Opfervertreter nicht geändert – die Betroffenen sexualisierter Gewalt werden weiterhin verhöhnt und verraten. Ausführlich dazu mehr in unserem Positionspapier „Selbsternannte Opfervertreter“:
http://netzwerkb.org/wp-content/uploads/2012/02/netzwerkB_Positionspapier_Selbsternannte-Opfervertreter_24.02.2012.pdf

Sehr geehrter Herr Rörig, netzwerkB fordert Sie hiermit auf, sich öffentlich von der „BundesInitiative der Betroffenen von sexualisierter Gewalt im Kindesalter e.V.“ zu distanzieren.

Wir bitten Sie um eine Stellungnahme bis zum 10. Mai 2012.

Freundliche Grüße

Norbert Denef

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