Die Presse.com 23.05.2012
Kirche nennt Missbrauchszahlen
Rom/Ag. Die italienische Bischofskonferenz hat am Dienstag zu einem für sie überaus unangenehmen Thema erstmals klare Zahlenangaben auf den Tisch gelegt: Demnach soll es im Zeitraum vom Jahre 2000 bis 2011 in Italien insgesamt 135 Fälle von sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Priester und andere geistige Funktionäre gegeben haben….
…Keine Anzeigepflicht für Bischöfe
Es war das erste Mal, dass die Italienische Bischofskonferenz genaue Zahlen für Missbrauchsfälle veröffentlichte. Am selben Tag legte das Gremium neue Leitlinien zum Umgang mit kirchlichen Missbrauchsfällen vor. Darin unterstreichen die Bischöfe die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden, vor allem der Justiz, „im Rahmen der jeweiligen Zuständigkeit“ – sie lehnen aber dennoch eine formelle Anzeigepflicht für sexuellen Missbrauch durch Geistliche ab: Ein Bischof sei nämlich keine staatliche Amtsperson und folglich auch nicht gesetzlich verpflichtet, Informationen an die staatlichen Justizbehörden weiterzuleiten, heißt es zur Begründung in dem 24seitigen Dokument….
Seltsam,vor einem Jahr (16.5.11)schrieb ‚Die Presse.com :Vatikan will klares Handeln gegen Mißbrauch.Da wurde noch von einer Anzeigepflicht der Bischöfe gesprochen.Und jetzt wo der Kirche der Kittel nicht mehr gar so brennt,machen sie’s wie immer schon.
@ Elke B
Solange die päpstlich orientierte Kirchenverehrerschaft den brennenden Kittel nicht wahrhaben will und ihn teils sogar bewußt ignoriert, weil nicht sein soll was nicht sein darf in ihrer heilen Kirchenwelt, machen sie weiter wie immer schon und unterstützen damit das weitere Handeln derer, die auch weitermachen wollen wie immer schon.
Ihre eigenen Seligsprechungen durch ihren heiligen vater sind ihnen wichtiger als die Leiden derer, die unter deren Knute zugrunde gehen. Das dürfte vorraussichtlich so lange ungestraft weitergehen, bis nicht nur der Kittel anschmort, sondern ein gesamter verlogener Corpus mit dem Teil seiner bußunwilligen Gefolgschaft in Flammen steht.