Leipziger Volkszeitung 9./10.06.2012

Delitzsch (K. W.) Es war sein bisher wichtigster Meilenstein: Als Gastredner vor dem SPD-Bundesparteitag im Dezember hielt Norbert Denef eine emotionale Rede, in der der Ex-Delitszcher sich für die Aufhebung der Verjährungsfristen bei Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung stark machte. Die Bundes-SPD, so hoffte Denef, werde ihren Gesetzentwurf zum Thema daraufhin noch einmal überarbeiten. Doch nun die Ernüchterung: „Die Bundestagsfraktion der SPD ist nicht dazu bereit, sich im Deutschen Bundestag für die Aufhebung der Verjährungsfristen von sexualisierter Gewalt einzusetzen, gleichwohl sich die Delegierten des Bundesparteitages der SPD im Vorjahr eindeutig dafür ausgesprochen haben“, berichtete der 63-Jährige am Freitag. Seine Konsequenz: „Ich bin im Hungerstreik.“

Denef ist Sprecher des von ihm gegründeten „netzwerkB“. Im Kampf gegen die Verjährungsfristen reichte er bereits beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Beschwerde gegen die Bundesrepublik ein und sammelte für sein Anliegen mehr als 21 700 Unterstützer-Unterschriften.

Quelle: Leipziger Volkszeitung 9./10.06.2012, Lokales, Delitzsch-Eilenburg