Der Runde Tisch “Sexueller Missbrauch” fordert seit anderthalb Jahren die Entschädigung der Betroffenen und die finanzielle Absicherung von Fachberatungsstellen und Therapieplätzen. Bund, Länder und Kommunen schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu – auf Kosten der Opfer. GPTG e.V. nennt dies skandalös und fordert dringend Abhilfe.
Berlin, 10.04.2013 – Die Forderungen des Runden Tisches vom 30.11.2011 zur Verbesserung der Situation von sexueller Gewalt Betroffener wurden bisher so gut wie nicht umgesetzt, wie Jochen Strauß, der Vorstand des Vereins Gesellschaft für Psychotraumatologie, Traumatherapie und Gewaltforschung (GPTG), kritisiert: “Der schleppende Umsetzungsprozess, die Verwässerung der Anliegen durch politische Instanzen und die Bundespsychotherapeutenkammer erweckten den Eindruck, es sei den politisch zuständigen Ministern und Ministerinnen eher darum gegangen, das Thema sexuelle Gewalt medienwirksam zur eigenen Inszenierung zu nutzen denn den Betroffenen wirklich Hilfe zu teil werden zu lassen.
So verabschiedete etwa der Bundestag in Berlin am 14.03.2013 die Neuregelung, dass zivilrechtliche Schadensansprüche künftig erst nach 30 Jahren verjähren. Zugleich setzte jedoch die FDP durch, die Verjährungsfristen im Strafrecht von zehn bzw. zwanzig Jahren beizubehalten. Schadensersatzforderungen der Betroffenen liefen mangels strafrechtlicher Verfolgung der Taten damit ins Leere. Dies sei für die Betroffenen “ein Schlag ins Gesicht.”
Die Empfehlungen des Abschlussberichtes von Frau Dr. Bergmann, der unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, weist aus der Perspektive der Fachverbände zwar in die richtige Richtung, denn dort werde die Not der Betroffenen nicht nur anerkannt, sondern erstmals werden konkrete Mittel und Wege zur Versorgung und Behandlung genannt. Allerdings dürften diese dann nicht Opfer politischer Ranküne werden. GPTG-Vorstand Strauß: “Hier besteht die Gefahr, dass sich die Betroffenen neuerlich, diesmal durch politische Instanzen, “missbraucht” fühlen, und das politische Signal gesendet wird, dass Kinder- und Opferschutz und -hilfe für die politisch Handelnden ein vernachlässigbares Randthema sind. Auch für die Menschen, die derzeit und künftig Opfer von Gewalt und sexueller Ausbeutung sind und werden, hieße dies, dass unsere Gesellschaft ihnen den notwendigen Schutz und die Unterstützung verweigert.”
Die Gesellschaft für Psychotraumatologie, Traumatherapie und Gewaltforschung gemeinnütziger Verein, kurz GPTG e.V., ist eine Fachgesellschaft die 2010 in Berlin gegründet wurde. Deren Mitglieder befassen sich voranging damit, die Versorgung von traumatisierten Menschen zu verbessern.
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Fadenscheiniger Zweck der christlich-liberalen Konsensregierung und deren bewusst bestellte Auswahl am Runden Tisch war „das Thema sexuelle Gewalt medienwirksam zur eigenen Inszenierung zu nutzen denn den Betroffenen wirklich Hilfe zu teil werden zu lassen“. Das wurde allzu offensichtlich – denn entmündigt hockten Traumatisierte am zu klein geratenen Katzentisch – von Augenhöhe und Würde keine Spur.
Bei der eiskalten Verjährungsregelung blieb jeder wärmende Lichtblick für lebenslänglich Leidende aus.
Strafrechtlich bleibt diese Misere unerträglich, verhaftet die Betroffenen erneut zum SCHWEIGEN bis zum endgüligen Verstummen ihrer Stimmen. Alle Rücksichten aber gelten den Tätern und ihrer gesellschaftlichen Lobby – und genau so ist es staatlich gewollt.
Wissen Politiker_innen eigentlich, was sie tun???
Wer wäre wohl fähig, bei solch sensibler Problematik „mit den Ohren zu sehen und mit dem Herzen zu hören“?
Dank an die Gesellschaft für Psychotraumatologie, Traumatherapie und Gewaltforschung, dass sie auf die nach wie vor bestehenden massiven Mängel in der „Aufarbeitung“ und Versorgung der Betroffenen hinweist!
Der Politik ist es durch die Inszenierung eines „Runden Tisches“ tatsächlich gelungen, das heiße Eisen „Kindesmissbrauch“ durch Palavern und Taktieren soweit abzukühlen, dass es wieder aus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit verschwindet.
Die Betroffenen sind nach drei Jahren Kampf und „Verarsche“ ausgelaugt, erschöpft, resigniert. Für sie hat sich bis heute nichts zum Besseren gewendet.
Noch immer fehlen qualifizierte Anlaufstellen vor Ort, fehlen qualifizierte Traumatherapeut/innen, fehlen qualifizierte Mediziner/innen, Gutachter/innen, Richter/innen, etc. Noch immer werden ihre Angaben in den verschiedenen Versorgungsstrukturen (bsplw. OEG, Versorgungsämter, Krankenkassen, Rentenversicherer, Hartz, usw.) bagatellisiert und angezweifelt, bzw. die Schädigungen aus den so frühen Traumata (noch dazu durch nahestehende Bezugspersonen) viel zu niedrig bewertet.
Noch immer müssen die Betroffenen die massiven ökonomischen Folgen aus den an ihnen verübten STRAFTATEN tragen, während viele Täter gute Pensionen beziehen. Von dem nach wie vor mangelnden Respekt seitens der Gesellschaft gegenüber den Betroffenen ganz zu schweigen.
Nein, es besteht nicht „die Gefahr, dass sich die Betroffenen neuerlich, diesmal durch politische Instanzen, „missbraucht“ fühlen, und das politische Signal gesendet wird, dass Kinder- und Opferschutz und -hilfe für die politisch Handelnden ein vernachlässigbares Randthema sind“, sondern so IST es.
Aktueller Alptraum in Hamburg – http://www.welt.de/regionales/hamburg/article115211883/Wieso-tut-der-das-Wieso-fasst-der-mein-Kind-an.html – „Unsere Kinder müssen Spießruten laufen, während der auf Spielplätzen weitere Kinder belästigen kann“ … legal, aber unmenschlich handelt die Justiz, nicht nur in Hamburg.
Wessen Grundrecht wird hier geachtet? So wird das Grundgesetz unterhöhlt, die Grundlage der Demokratie.
So macht dieser Staat sich seit ’49 zum Handlanger von Kriminellen, die genau wissen was sie tun …
schön, dass ein fachverein mal wieder klartext redet.
bereits macht das deutsche vorbild des „runden tischs“ zwecks „über den tisch ziehen der betroffenen“ offenbar auch in der schweiz schule:
http://blog.zwischengeschlecht.info/post/2013/04/13/Schweiz-Verdingkinder-Entschuldigung-aber-keine-Entsch%C3%A4digung