Die Berliner Charité weitet Pädophilie-Präventionsprojekt “Kein Täter werden” auf Jugendliche und junge Erwachsene aus.

Ein Beitrag von Karl Görtz

„Seit dem Start 2005 haben sich nach Klinikumsangaben fast 2000 Männer bei der Charité gemeldet, weil sie sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlten. Rund 400 erhielten ein Therapieangebot, 180 haben damit begonnen. Rund 95 haben die Therapie bereits abgeschlossen.“ (Quelle: www.t-online.de)

2000 minus 400 = 1600. 1600 haben in 9 Jahren die „Aufnahmeprüfung“ nicht bestanden und wurden nach Hause geschickt. Was machen die denn heute so?

400 von den 2000 haben also innerhalb von 9 Jahren die „Aufnahmeprüfung“ bestanden. 220 wollten dann aber innerhalb von 9 Jahren dann doch nicht so richtig und haben sich anderweitig umorientiert.

Da waren’s dann nur noch 180 von den 2000, die sich innerhalb von 9 Jahren in einer Therapie befinden. 85 von 2000 versuchen seit 9 Jahren die „Abschlussprüfung“ zu bestehen. 95 von 2000 haben innerhalb von 9 Jahren die Therapie erfolgreich? abgeschlossen. Das sind 4,75 % in 9 Jahren.

Jeder zukünftige Täter ist einer zuviel. Das ist schon richtig. Und dabei muss man auch immer noch berücksichtigen, dass das Projekt seit 2005 läuft, 5 Jahre bevor alles 2010 an die Öffentlichkeit kam. Vielleicht haben sich die 2000 alle schon vor dem Jahr 2010 in Therapie begeben und ab 2010 keiner mehr. Ich kann das aus dem Bericht nicht entnehmen. Aber hier von erfolgreich zu sprechen, wie der Justizminister das nennt, ist für mich nichts anderes als medienwirksame Propaganda. Vielleicht genau auch deshalb, um nach dem Skandaljahr 2010 und jetzt der Öffentlichkeit zu zeigen, dass sie was tun, was sie schon immer seit 2005 getan haben.

Weiterführende Informationen:

netzwerkB Positionspapier:
Was kritisieren wir am Ausdruck „Pädophilie“?

Johannes B. Kerner 2.10.2007:
http://youtu.be/aZ2e51Oq36o

Menschen bei Maischberger 10.10.2006:
http://youtu.be/fgINUibUFdQ