Eine Patientin wird in ihrer „Therapie“ sexuell missbraucht und nimmt sich das Leben – und die Fachwelt verhöhnt das Opfer über seinen Tod hinaus!

Aus Anlass des VIII. Ochsenzoller Psychiatrietags am 12.09.2014 in Hamburg (Asklepios-Klinik)

Gustl Mollath ist kein Einzelfall. Wenn in Deutschland Psychiater und Psychotherapeuten irrtümlich oder leichtfertig Fehleinschätzungen, ja Fehldiagnosen erstellen und Menschen dadurch großen Schaden zufügen, bleiben die Beurteilendenallerdings meist im Verborgenen. Die Verantwortlichen sind kaum zur Rechenschaft zu ziehen. Selbst dann nicht, wenn Patienten durch grobe Fehler des Therapeuten dazu getrieben werden, sich das Leben zu nehmen. Die Experten vermögen ihre Schuld durch fragwürdige fachliche Konstruktionen zu verschleiern. Schlimmer noch: Auf Fachtagungen werden die Opfer mitunter gar verhöhnt. So geschehen im Fall einer Patientin, die als junges Mädchen vom Vater vergewaltigt, als erwachsene Frau von ihrem Psychotherapeuten für eine sexuelle Affäre benutzt worden war. Als der Therapeut sie fallen ließ, nahm sie sich das Leben. Auf der größten Psychotherapie-Fortbildung im deutschsprachigen Raum, in Lindau, trug ein Experte den Fall einem Publikum von mehr als 1.000 Fachleuten so vor, dass die Versammlung wiederholt in Gelächter ausbrach. Von kritischem Hinterfragen des Therapeuten-Verhaltens keine Spur. Zwei andere Experten griffen dieses Beispiel in einer Schweizer Fachzeitschrift auf und setzten die Diffamierung des Suizid-Opfers fort. Ihre Diagnose: „destruktiver Narzissmus“. Wohlgemerkt: Nicht auf Seiten des Therapeuten, sondern auf Seiten des Opfers dieser verpfuschten „Therapie“.

Einer dieser Spezialisten tritt nun am 12. September 2014 als Eröffnungsredner einer großen Fachtagung zum Thema „Narzissmus“ in Hamburg auf. Die Ärztekammer Hamburg vergibt dafür sechs Fortbildungspunkte.

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