Über längere Zeit sollen Kinder einer katholischen Kita in Mainz ihre Altersgenossen missbraucht haben. Der Generalvikar spricht von „Perversitäten sexueller Gewalt“. Hinweise gab es schon vor Monaten – offenbar ging ihnen keiner nach.

In einer kleinen Mainzer Kita soll es über längere Zeit zu sexuellen Übergriffen unter Kindern gekommen sein, die bei Weitem über alterstypisches Verhalten hinausgehen.

Nun hat das Bistum Mainz die Einrichtung geschlossen. „Wir sind nicht nur angesichts des Ausmaßes und der Vielzahl der Fälle, sondern auch im Hinblick auf jeden Einzelfall tief betroffen“, schrieb der Mainzer Generalvikar, Dietmar Giebelmann, den Eltern, die ihre Kinder in der Kindertagesstätte betreuen ließen. Was passiert ist, nennt er „Perversitäten sexueller Gewalt“. Er beschreibt Handlungen, die mancher sich nur im Fall harter Pornografie vorstellen kann, sowie üble Gewaltandrohungen.

Laut Michael Huss, Direktor der Kinderklinik an der Uni-Klinik Mainz, gingen die Vorfälle weit über das hinaus, was man gemeinhin als Doktorspiele kenne. „Dieses Verhalten ist nicht normal. Auch wenn ich meine Berufsjahre Revue passieren lasse, fällt das eindeutig aus dem Rahmen.“ Für den Mediziner stellt sich die Frage, ob Kinder bereits Missbrauchserfahrungen gemacht hätten oder ob sie Pornofilme sahen. Weiter lesen…