Kölner Stadt-Anzeiger: Jesuit Mertes hält nach Missbrauchsskandal in katholischer Kirche noch Rücktritte „auf höchster Ebene“ für nötig

Köln (ots) – Der Jesuitenpater Klaus Mertes, der 2010 die Aufdeckung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche Deutschlands angestoßen hat, vermisst Konsequenzen der Kirchenführung. Es seien „auf der höchsten Ebene noch einige Rücktritte fällig“, sagte Mertes dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag-Ausgabe). Namentlich nannte der Jesuit den Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller. „Welche Konsequenzen hat er aus seinem Versagen als Bischof von Regensburg gezogen, wo er einen übergriffigen Pfarrer wieder zum Dienst zugelassen hat, der sich dann prompt erneut an Kindern vergangen hat? Merkt er nicht, dass er heute als Verantwortlicher für die Strafverfolgung der Täter ein massives Glaubwürdigkeitsproblem hat?“ In der Kirche fehle es insgesamt immer noch an der Bereitschaft, „sich den System- und Strukturfragen zu stellen, die vor allem in der Sexualmoral der Kirche und in ihrer Organisation der Machtzuteilung liegen, die nach wie männerbündig und von Intransparenz geprägt ist“. Weiter lesen…