Wie die Opfervereinigung „netzwerkB“ in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt gab, werde in Lyon dem Erzbischof Philippe Barbarin im April des kommenden Jahres wegen der Nichtanzeige von sexuellen Übergriffen gegen Minderjährige der Prozess gemacht. Sechs weitere Kirchenvertreter müssten sich neben Barbarin ebenfalls vor Gericht verantworten.

„netzwerkB“ begrüße es sehr, dass die katholische Kirche in Frankreich offensichtlich nicht den gleichen Schutz genieße wie in Deutschland – nach deutschem Recht würden Kirchenvertreter nach wie vor geschützt und die Opfer zum Schweigen gebracht, beklagt die Opfervereinigung.

Der Vorsitzende von „netzwerkB“, Norbert Denef, dazu:

„Dem Bischof von Magdeburg könnte wegen der Nichtanzeige von sexuellen Übergriffen gegen Minderjährige und wegen unterlassener Hilfeleistung ebenfalls der Prozess gemacht werden – diesbezüglich liegen uns eindeutige Beweise vor.

Da jedoch Deutschland seine Kirchenvertreter schützt und stattdessen die Opfer von sexualisierter Gewalt zum Schweigen zwingt, ist die aktuelle angebliche Aufarbeitung der Verbrechen nichts weiter als scheinheiliges Lügentheater.“

Eine Trennung von Kirche und Staat in Deutschland sei unumgänglich, „damit die Verbrechen in der katholischen Kirche aufgeklärt werden könnten“, fordert Denef.

Quelle: tp-presseagentur.de