Unicef schlägt Alarm: Weltweit erleiden geschätzt 300 Millionen Heranwachsende Gewalt. Auch die Zahl der sexuellen Übergriffe ist hoch – etwa 15 Millionen Mädchen werden zum Sex gezwungen.

Das Kinderhilfswerk Unicef hat eine Studie zur Situation Heranwachsender in 50 Ländern der Welt veröffentlicht. 46 Prozent der Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren leben in diesen Staaten – und ihre Lage ist den Zahlen zufolge alles andere als rosig.

Demnach haben geschätzt 15 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 bereits sexuelle Gewalt erlitten. Besonders schlimm ist die Lage in Kamerun und Bangladesch, wo mehr als 20 Prozent der weiblichen Teenager von Übergriffen berichten.

Mädchen unter zehn Jahren sind besonders gefährdet im zentralafrikanischen Gabun, wo ihr Anteil unter den Opfern sexueller Gewalt bei mehr als 30 Prozent liegt. Auch in Honduras und Äthiopien ist das Risiko für diese Altersgruppe besonders hoch. Doch auch in fünf europäischen Ländern – allen voran Luxemburg und Großbritannien – beklagt eine von zehn Frauen sexuelle Gewalt in einem Alter unter 15 Jahren.

In 28 Ländern mit verfügbaren Informationen gaben 90 Prozent der Mädchen an, dass sie ihren Peiniger gekannt hätten. Obwohl heute mehr Daten über Gewalt gegen Kinder erhoben werden als noch vor einigen Jahren, finden viele Formen der Gewalt nach wie vor im Verborgenen statt. Nur ein Prozent der jugendlichen Mädchen, die sexuelle Gewalt erfahren hätten, wandten sich eigener Aussage zufolge an professionelle Hilfe, teilte Unicef mit.

„Wirklich besorgniserregend“

A Familiar Face. Violence in the lives of children and adolescents“ heißt der am Mittwoch vorgelegte Bericht, dessen Grundlage Untersuchungen aus den Jahren 2005 und 2016 bildeten. Weiter lesen…