netzwerkB Pressemitteilung vom 28. September 2018

Wirksame Veränderung und Gerechtigkeit

Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Feige,

am 27.09.2018 hat Kardinal Marx einen Maßnahmenkatalog gegen sexuellen Missbrauch vorgestellt. Die einzelnen Schritte wurden in einem 7-Punkteplan erläutert.

Wir nehmen nun erneut Bezug auf den Fall des Serientäters Pfarrer Alfons Kamphusmann, über den der SPIEGEL im Dezember 2005 ausführlich berichtet hat.

Vom Bistum Magdeburg wurde dieser Fall bis heute nicht aufgearbeitet.

Es ist sehr erfreulich, dass sich nun an dieser Situation etwas ändern soll, laut Punkt 6 des 7-Punkteplanes:
Zitat:
Klärung der institutionellen Verantwortung „Ohne eine unabhängige Aufarbeitung gibt es keine wirksame Veränderung und Gerechtigkeit“, betonen die Bischöfe. Daher wollen sie mit Hilfe unabhängiger externer Stellen klären, wer über die einzelnen Täter hinaus institutionell Verantwortung getragen hat, etwa für die Vertuschung von Taten oder für die Versetzung von Missbrauchstätern.
Zitatende

Bitte teilen Sie uns mit, wann und wie Sie gedenken den Fall des Serientäters Pfarrer Alfons Kamphusmann aufzuarbeiten.

Für die Vertuschung seiner Taten durch mehrere Versetzungen ist das Bistum Magdeburg verantwortlich.

Wir erwarten von Ihnen eine Stellungnahme, wie Sie Gerechtigkeit herstellen wollen.

In diesem Zusammenhang verweisen wir nochmals auf unseren „Akt der Versöhnung“, s. Anlage.

Gerechtigkeit ließe sich aus unserer Sicht herstellen, indem sich das Bistum Magdeburg mit 450.000 Euro an der Stiftung für unseren „Akt der Versöhnung“ beteiligen würde.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Denef

Anlage:

Stiftung – Akt der Versöhnung

Ziel der Stiftung soll sein, das gesellschaftliche Schweigen in den Bereichen sexualisierte Gewalt und Misshandlung von Kindern zu brechen.

Gewaltopfer sind auf Hilfe angewiesen – auf Personen, die sich in der Öffentlichkeit gegen das Verschweigen, Verleugnen und Vertuschen von physischer und psychischer Gewalt einsetzen. Das erfordert Mut und diesen gilt es zu unterstützen.

Die Stiftung soll genau das leisten, indem sie jährlich Preise ausschreibt für Personen, die Außergewöhnliches geleistet haben, um das gesellschaftliche Schweigen über sexualisierte Gewalt und Misshandlung von Kindern zu brechen.

Die Zuteilung der Preisverteilung soll nicht an irgendeiner Nationalität festgemacht werden.

Weitere Informationen:
https://netzwerkb.org/wp-content/uploads/2007/02/verirrte-hirten.pdf

Für Rückfragen:
netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.
Telefon: +49 (0)4503 892782 oder +49 (0)160 2131313
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