netzwerkB Pressemitteilung vom 20.12.2018

Hunderte Geistliche sollen laut Generalstaatsanwältin Lisa Madigan in Illinois Kinder missbraucht haben – an einer gründlichen Aufklärung habe bei der katholischen Kirche kein Interesse bestanden – sie sei offenbar nicht fähig, den Skandal aufzuklären.

Der Vorsitzende von netzwerkB, Norbert Denef, nimmt dazu wie folgt Stellung:

Leider besteht bei deutschen Staatsanwaltschaften nicht das gleiche Interesse wie im US-Bundesstaat Illinois, Fälle von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche aufzuklären. Der nachfolgende Fall liefert dafür den Beweis:

Hunderte Kinder wurden im Bistum Magdeburg nur allein von einem Pfarrer ‚missbraucht‘.

netzwerkB verfügt diesbezüglich über Beweise und hat das Bistum Magdeburg, sowie Papst Franziskus mehrfach darauf hingewiesen diesen Fall aufzuklären – bisher wurde, wie nach altbekannten Mustern, verschwiegen, verleugnet und vertuscht.

In Deutschland besteht weder bei der katholische Kirche noch bei der Staatsanwaltschaft Interesse an einer Aufarbeitung.

Deutsche Staatsanwälte tarnen ihr Nichtstun hinter den bestehenden Verjährungsfristen.

Die Politik schaut schweigend zu und ist somit hauptverantwortlich für das wilde, unkontrollierte Treiben der katholischen Kirche in Deutschland.

Verjährungsfristen aufheben, sowie eine Anzeige- und Meldepflicht für Straftaten bei sexualisierter Gewalt sind längst überfällig in Deutschland.

Wir von netzwerkB fordern dies schon seit vielen Jahren.

Die Abgeordneten des Bundesparteitages der SPD haben 2011 sich einstimmig für die Aufhebung der Verjährungsfristen ausgesprochen – Taten sind bisher nicht gefolgt.

Aufklärung in Deutschland scheitert am Nichtstun der Politik.

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Für Rückfragen:
netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V. Telefon: +49 (0)4503 892782 oder +49 (0)160 2131313
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